Die Regenten von Brandenburg-Preußen ab 1609

  • Johann Sigismund Kurfürst von Brandenburg 1608 – 1619

Geboren am 8. November 1572 in Halle/Saale, gestorben am 23. Dezember 1619 in Berlin. Er ehelicht am 30. Oktober 1594 Anna von Preußen und Jülich-Kleve-Berg. Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor, von denen drei früh sterben.

  • Georg Wilhelm Kurfürst von Brandenburg 1619 – 1640

Geboren am 13. November 1595 in Cölln/Spree, gestorben am 1. Dezember 1640 in Königsberg. 1616 heiratet er Elisabeth Charlotte von der Pfalz. Ihr einziger Sohn, Friedrich Wilhelm, wird der spätere Große Kurfürst. Georg Wilhelm übernimmt 1619 die Regentschaft des Kurfürstentums Brandenburg, zu dem auch das Herzogtum Preußen gehört.

  • Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst von Brandenburg 1640 – 1688

Geboren am 16. Februar 1620 in Cölln/Spree, gestorben am 9. Mai 1688 in Potsdam. Im Jahr 1646 heiratete er seine Cousine Louise Henriette von Oranien in Den Haag und residierte bis 1650 in Kleve.

  • Friedrich I. Kurfürst von Brandenburg 1688 – 1713

Geboren am 11. Juli 1657 in Königsberg, gestorben am 25. Februar 1713 in Berlin. 1679 heiratet er in Potsdam Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel. Am 18. Januar 1701 krönt sich Friedrich III. in Königsberg zum König. Er erhält damit den Titel Friedrich I., König in Preußen. Nunmehr nennen sich Behörden und Armee königlich, der Gesamtstaat heißt fortan Königreich Preußen.

  • Friedrich Wilhelm I. König in Preußen 1713 – 1740

Geboren am 15. August 1688 in Berlin, gestorben am 31. Mai 1740 in Potsdam. Am 28. November 1706 heiratet Kronprinz Friedrich Wilhelm Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg-Hannover, die Tochter des späteren König Georgs I. von Großbritannien. Sie haben 14 Kinder, von denen vier früh sterben.

  • Friedrich II. der Große, König von Preußen 1740 – 1786

Geboren am 24. Januar 1712 in Berlin, gestorben am 17. August 1786 in Sanssouci. Am 12. Juni 1733 findet auf Befehl des Vaters die Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern statt. Eheliche Beziehungen finden nicht statt, die Ehe bleibt kinderlos.

  • Friedrich Wilhelm II. König von Preußen 1786 – 1797

Geboren am 25. September 1744 in Berlin, gestorben am 16. November 1797 in Potsdam. Sein Vater August Wilhelm (1722-1758) ist ein Bruder Friedrichs des Großen, seine Mutter Luise von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1765 heiratet er Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel – die Ehe wird 1769 geschieden. Im selben Jahr heiratet er Friederike von Hessen-Darmstadt. Friedrich Wilhelm hat acht legitime Kinder. Hinzu kommen acht weitere aus anderen Beziehungen und morganatischen Ehen.

  • Friedrich Wilhelm III. König von Preußen 1797 – 1840

Geboren am 3. August 1770 in Potsdam, gestorben am 7. Juni 1840 in Berlin. Der Kronprinz heiratet am 24. Dezember 1793 die für ihre Schönheit berühmte Luise von Mecklenburg-Strelitz. Er und seine Gemahlin Luise, die vom Volk verehrt wird, gelten lange als Traumpaar. Sie führen eine vorbildliche Ehe und haben acht Kinder.

  • Wilhelm I. König von Preußen 1840 – 1888

Geboren am 22. März 1797 in Berlin, gestorben am 9. März 1888 in Berlin. Eine Liebesgeschichte mit der bildschönen Prinzessin Elisa Radziwill gerät zur langwierigen tragikkomischen Staatsaffäre, weil sich der preußische Hof nicht dazu durchringen kann, die Verbindung als ebenbürtig zu akzeptieren. So heiratet der Prinz schließlich am 11. Juni 1829 die energische, hochgebildete Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach. Aus der Ehe, die sich bald auseinander lebt, gehen neben dem Thronfolger Friedrich noch eine Tochter, Luise hervor. Ab 1857 vertritt er den kranken König, ab 1858 fungiert er als Prinzregent. Nach dem Tod des Bruders krönt sich Wilhelm I., er ist immerhin schon 61 Jahre, am 18. Oktober 1861 analog zur Selbstkrönung seines Vorfahren Friedrich I. in Königsberg. Am 18. Januar 1871 wird Wilhelm I. in Versailles zum Kaiser des Deutschen Reichs proklamiert

  • Friedrich III., Deutscher Kaiser 1888

Geboren am 18. Oktober 1831 in Potsdam, gestorben am 15. Juni 1888 in Potsdam. Am 25. Januar 1858 heiratete er als frischbeförderter Generalleutnant in London die englische Prinzessin Victoria, genannt Vicky, älteste Tochter seiner Tante, Königin Viktoria von England. Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor. 1887 erkrankt er an Kehlkopfkrebs. Das Leiden wird, wohl auch aus politischem Kalkül, heruntergespielt. Als er am 9. März 1888 nach dem Tod seines Vaters den Thron besteigt, ist er bereits todkrank und kann keinen wesentlichen Einfluss mehr auf eine Veränderung der preußischen Politik, die immer noch durch Bismarck dominiert wird, nehmen. Nach nur 99 Tagen Regierung stirbt Friedrich III.

  • Wilhelm II., Deutscher Kaiser 1888 – 1918

Geboren am 27. Januar 1859 in Berlin, gestorben am 4. Juni 1941 in Doorn/Niederlande. 1881 heiratet er Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Sie haben sieben Kinder. Beim Ausbruch des 1. Weltkrieges erweist er sich als unfähig, die politische und militärische Dominanz der Obersten Heeresleitung zu regulieren. Die militärische und schließlich auch die politische Führung übernehmen weitgehend Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff, die ab 1917 den Kaiser praktisch völlig ausschalten. Reichskanzler Max von Baden gibt nach verlorenem Krieg und bei Ausbruch der Novemberrevolution am 9. November 1918 eigenmächtig die Abdankung des Kaisers bekannt. Wilhelm II. flieht aus dem Hauptquartier in Spa in die Niederlande. Die niederländische Regierung verlangt, dass er auf politische Betätigung verzichtet. Am 28. November 1918 unterzeichnet Wilhelm II. die Abdankungsurkunde. Er verzichtet damit sowohl auf das Amt des deutschen Kaisers als auch das des Königs von Preußen.

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