Der Name Ibing mit seiner Endung -ing weist auf die patronymische Bildung des Namens hin. Ibing, patronymisch für Söhne und Nachkommen eines Ibe, Iben oder Ibo, ist sächsisch-friesischer Herkunft. Ibe, Iben und Ibo stehen in der Bedeutung althochdeutsch iwa, germanisch ihwo „Eibe, Eibenbaum“, mittelhochdeutsch iwe, eine früher wesentlich weiter verbreitete Nadelholzart der Familie Taxazeen. Im Westfälischen wurde im Mittelalter die Endung -ing zur Bildung von Hofnamen verwendet. Viele Familiennamen sind wiederum aus Hofnamen entstanden, weil der Hofname auch auf die den Hof bewirtschaftenden Bauern überging.
Über die ursprüngliche Herkunft der Familie Ibing ist viel vermutet worden. So wird von verschiedenen Seiten darauf hingewiesen, daß es in Belgien im fürstlichen Zipfel des Landes, der zum deutschen Sprachgebiet gehört, bei Arlon einen Ort Aubange gebe, der im Volksmunde Ibing heiße. Während des zweiten Weltkrieges wurde dieser Ortsname mit „Ibingen“ verdeutscht. Ob dieser Ort mit der Herkunft unserer Familie etwas zu tun hat, ist zweifelhaft. Wenn etwa die Ibings ursprünglich dorther gekommen sein sollten, dann müßte dies sicher schon im frühen Mittelalter geschehen sein und wird sich heute kaum noch nachweisen lassen. Denn sicher steht fest, daß die Ibings bereits viele Jahrhunderte in Esborn auf dem Ibingshofe saßen.
Es gibt bzw. gab den Hofnamen Ibing in Westfalen öfter, so etwa in Roxel bei Münster (später Ibeman genannt) und bei Ahaus und Vreden im Münsterland nahe der niederländischen Grenze.
Interessant sind auch Erwähnungen von einem dominus (=Herrn) Jacob Ybing 1266 in Hamburg, von Godefridus (Godeke) Ybingh, Ratmann 1318, gestorben 1338, von Nicolaus Ybing, Ratmann 1344 und gestorben 1350, und von einem Herrn Hinrich (Hinricus, Heine) Ybing, welcher 1381 sogar Bürgermeister von Hamburg war und um 1390 verstarb, und von stirps de Ybinge, 1351 Bürger zu Lüneburg. Von Heine Ybing existiert ein Testament vom 11. September 1390. Es liegt allerdings fern, hier eine Abstammung vom Ibingschen Hof geschweige denn eine Verwandtschaft mit unseren Ibings zu vermuten. Der Hamburger Historiker Heinrich Reincke vermutet in seinem Aufsatz „Das städtebauliche Wesen und Werden Hamburgs bis zum Ausgang der Hansezeit“ eine friesische Herkunft: „Unter den ältesten urkundlich faßbaren Namen größerer Grundbesitzer … fallen ein paar friesische Bezeichnungen auf: neben den Gründerfamilien … erscheinen Namen wie de Stoveren (Stavoren), de Geveren (Jever), Ybenga, de Arnheym. Ein Zuschuß flandrischen und friesischen Blutes kann wohl als sicher gelten.“