Ellinghausen zu Silschede

Ellinghausen war im Jahre 1645 wohl eine kleine Ansiedlung aus vier Häusern:

  1. Grothe Johanns Sohn Peter zu Ellinghausen,
  2. Clar zu Ellinghausen,
  3. Peter Erdtmann zu Lütke-Ellinghausen und
  4. Die Witwe Buschmann mit dem Gut Ellinghausen.

Zusammen hatte Ellinghausen den Angaben der Steuererhebung zufolge zehn Einwohner. Nicht zu verwechseln ist dieses Ellinghausen mit dem Gut Oester-Ellinghausen in der Bauerschaft Grundschöttel, welches ganz in der Nähe lag.

Aus Anlaß der Teilung der Weniger Mark 1755 werden diese Höfe wie folgt beschrieben:

  • Grote Johann: der Eigentümer Johann Peter Grote Johann hat 8 Markrechte und 1 Erbgeschworenenrecht. – Diesem 1 Erbgeschworenenrecht wird widersprochen.
  • Klarmann: Der Hof gehört Henrich Ries als Eigentum und hat 8 Markrechte.
  • Erdmann: Eigentümer ist Johann Casper Erdmann. Er hat 4 Rechte.
  • Buschmann: Eigentümer ist Peter Jürgen Vogelsang. 4 Rechte.

Das Gut zu Ellinghausen

1397 wurde das Gut zu Ellinghausen erstmals als Lehen aufgeführt und an Brüncken von Ellinghusen vergeben. 1403 erhielt es sein Sohn Johann v. Ellinckhusen zum Lehen. 1412 wurde das Gut Ellinghausen zwischen „Joh. v. Ellinckhusen selgen Bruns sone“ und „Peter von Western Ellinghusen“ aufgeteilt. Da es später nur zwei Güter gab, die zum Hause Steinfurt gehörten, wird hier wohl die Teilung in Ellinghausen (Buschmann) und Lütke-Ellinghausen (Erdmann) gemeint sein.

1469 wird „Diderich des Schulten sone van den Kaldenhove up syn recht“ belehnt. Danach gibt es in den Unterlagen eine Lücke bis 1575, als Henrich Reese als neuer Lehnsträger erwähnt wird.

1588 übernimmt dann Peter zu Westfeldt den Hof und nach ihm im Jahre 1621 wohl sein Sohn Peter zu Westfeldt genannt Buschmann. Sein Nachfolger war 1628 sein Sohn Wessel zum Westfeldt genannt Buschmann.

1645 wird der Hof in den Steuerunterlagen wie folgt beschrieben:

Wittib Buschmans hat einen Erbkotten, alnoch in zimblichen esse, naher (= nach) Steinfurth lehenrürig. Hat 5 Maldersch. Berghlandts, 1 Schep. Weischen, 4 Schweinrecht, item Hof und Garten. 2. ist eine alte abgelebte, unvermögene Wittibe, so ein lahm Metgen, welche ihr verwandt, bey sich inne hat. Könne sich schwerlich außpringen. 4. habe eine eigene und 2 gelente Khue, 3 kleine Saugkelbergen, 3 kleine Verkelger. Das eigene aestimirt in all ad – 11 Rt. 6. Roggen geseet 6 Schep. 9. Habern 2 ½ Mlr. So die Keber verderbt. 10. Leinsamen 1 ½ V., darab nichts bekohmen hette. Habe an der Oeffer (= Oefferman) noch einige verlohrene Schuldt zu furdern, wieviel könne sie nicht sagen.

Wessel zum Westfeldt genannt Buschmann verehelichte seine Tochter an Melchert in den langen Erlen, welcher dann am 22. April 1653 „ex nova gratia“ belehnt worden ist und am 20. Januar 1696 im Alter von 78 Jahren ohne Kinder verstarb. Vorher adoptierte er jedoch Melchert Ibing, welcher im Jahre 1688 den Hof gegen eine Zahlung von 110 Rt. erhielt. Nach Melchert Ibing folgte im Jahre 1710 sein Sohn Johann Peter Ibing genannt Buschmann, welcher 1742 gestorben war und seine Witwe Anna geborene Hülsbruch mit zwei Töchtern hinterließ. Seine Witwe Anna Buschmann bat am 9. Juli 1743 um Belehnung für ihre Töchter. Die Tochter Anna Margarethe Ibing genannt Buschmann ehelichte am 20. November 1754 in Wengern den Peter Jürgen Vogelsang, später genannt Buschmann, welcher dann am 26. September 1760 das Lehen übernahm. Nachdem er 1790 durch den Kauf des Erdmannskotten zu Lütke Ellinghausen wieder beide Güter in einen Besitz gebracht hatte, übernahm 1802 ihr Sohn Johann Georg Vogelsang genannt Buschmann beide Güter.

Der Erdmannskotten zu Lütke-Ellinghausen

Die ersten aufgeführten Belehnungen waren im Jahre 1575 an Diederich tho Ellinckhausen, 1588 an Matthias zu Ellinckhausen und 1620 an Wennemar Erdmann zu Ellinghausen.

Im Jahre 1640 übernahm Hermann Erdtmann den Erdmannskotten. Aus dem Jahre 1645 bekommen wir folgende Angaben:

Peter (?) Erdtman hat ein halb Gut, ahns Hauß Steinfurth lehenrörigh, hat an Lande, 5 Malderscheidt, Weischen 1 Maldersch., 4. Schweinrecht, Hof und Garten. 2. Ist ein verdorben Kaufman. Verarbeite sein Gut. Habe 3 Kinder. 3. Habe ein alt geborgtes Pferdt, damit das Landt baue, werth ad – 10 Rt. 4. Habe 2 Khue, 2 Kälber. Sein ihme für 2 Jahren all abgenohmen auf den Mist, so jm Holte gehen. Bekohme sönsten nichts darab. 6. Roggen geseet 1 Schep. 9. Habern 2 Mlr. 10. Leins ½ V.

Seine Schuldenlast belief sich zu der Zeit auf 2000 Reichstaler.
Obwohl Hermann (oder Peter?) Erdmann bereits im Jahre 1689 verstarb, dauerte es zwei Jahre, bis seinem Sohn Melchior 1691 das Lehen anerkannt wurde.
Nach dem Tode von Melchior Erdtmann im Jahre 1712 übernahm zwei Jahre später seine Witwe zusammen mit ihrem noch minderjährigen Sohn Johann Melchior Erdmann den Kotten.
Johann Melchior Erdmann ehelichte später Anna Margarethe Buschmann vom benachbarten Hofe auf Ellinghausen, als er 1747 verstarb hinterließ er keine Erben.
Seine Witwe ehelichte kurz darauf in zweiter Ehe Caspar Lichteiken, später genannt Erdmann, der den Hof bereits 1747 gekauft hatte.

Bereits 1756 wieder wurde der Hof ihren Sohn Johann Diedrich Erdmann übertragen, welcher mit Anna Elisabeth Enercke verheiratet war. Auch er verstarb bereits früh, und so ehelichte seine Witwe in zweiter Ehe Johann Jürgen Neveling.
Im Jahre 1790 war die Schuldenlast so erdrückend, das der Hof Erdmann zwangsversteigert werden mußte. Käufer war Peter Jürgen Vogelsang genannt Buschmann von Ellinghausen, der bereits Besitzer des Hofes Buschmann war, den seine Ehefrau Anna Margarethe Ibing mit in die Ehe brachte.
Allerdings kam es 1791 zu Unstimmigkeiten mit dem Hause Steinfurt, da der neue Eigentümer sich nicht ordnungsgemäß um das Lehen beworben hatte. Dieser war davon ausgegangen, das seine damalige Bewerbung und Anerkennung für den Buschmannschen Hof ausreichen würde, schließlich war er schon seit etlichen Jahren ein Steinfurter Lehnsmann über den Hof Buschmann. Dieser Konflikt füllte eine ganze Akte an Schriftverkehr, wurde aber relativ schnell wieder beigelegt.
Ab 1802 war der Hof im Besitz von Johann Georg Vogelsang genannt Buschmann, ebenso wie das Gut Ellinghausen.
1843 wurde dann die Lehnsabhängigkeit für den Hof Erdmann auf Lütke-Ellinghausen aufgehoben.

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