Der Hof Cleffmann zu Bommern

Eine weitere Spur führt in die Bauerschaft Bommern zum Hof Cleffmann. Der Name Kleve = Kleff kann sowohl auf die Lage des Hofes auf einem vorspringenden Bergrücken als auch auf Klee Klever, also Weideland, hinweisen.

Im 13. Jahrhundert besitzt das Stift Herdecke in Bommern vier sogenannte Erben, das abgabepflichtige Höfe, zu denen auch „Cleyfmannsgut“ gehört. Im Lagerbuch dieses Stiftes heißt es: „Item tho Bodenborne eyn ander Gut, geheyten Cleyfmannsgut, dat gift VII Schepel Roggen, VII Schepel Gerstens, IX Schilling tho Ko gelde, eyn Vastavendes Hoyn und eyn Swyn.“ Im Schatzbuch der Grafschaft Mark wird der Bauer Lambert op der Kleve zur Abgabe eines Guldens aufgeführt. Im Steuerstreit im Amte Wetter 1642 – 1645 heißt es über diesen Hof:


Henrich Kleffman hat einen Kotten unter, so dreyherigh. Gebe 4 Mlr. Hartes Korns zur Pfacht, Hauß und Gebeu noch in zimblichem esse. Habe 3 Malder­scheide Landts, ahn Weischen 1 ½ Schepelse, ein Schweinsrecht in die Marck, Hof und Garten, aber der Hof zaunloß.

  1. Er und sein Frau sein abgelebte alte Leuthe. Haben 4 Kinder, zum Zappen zu Zeiten wol ein Maß Biers.
  2. Hab ein Pferdt, so wol 16 Rt. Gelten konne, welches zum Ackerbau gebrauche.
  3. Habe 3 Khue und deßen Tochter, so ahn Hasenkamp verheyratet, 2; item 3 Rinder, 2 junge Kälber, acht Schaaf, so den Kindern zustendig, eine Sau mit 5 Fercken und 3 Schweinigen. Hat sein Vieh angeschlagen ad – 34 Rt. Angeschlagen.
  4. Rog­gen 3 Schep.
  5. Gersten 6 V.
  6. Habern 5 Schep.

Caetera cessant. Nur daß der Wittiben Berenbrocks verlohrner Schuldt außstehen habe – 100 lauffende Thaler, darab gar nichts genieße.


Dreiherrig bedeutet, das der Cleffmannsche Hof drei Herren gehörte.

Im Kataster über die kontribuablen Güter aus dem Jahre 1705 steht geschrie­ben:

Kleffman. 4 M. 3 Sch. Gibt Pfacht ins Stift Herdecke 10 Rtl. 3 st. 9 d. Gibt ste­hende Rente – Rtl. 48 st. 3 d. Rendiret………………………16 Rtl.

Das Cleffmannsgut gab aber auch Gewinngeld nach Haus Berge ab, darüber wurde im Jahre 1692 ein Gewinnbrief über 42 Rtl. von der Rentei Witten ausgestellt. Daraus lassen sich aber schon zwei der drei Herren entnehmen, ein­mal das Stift Herdecke, das eine jährliche Pacht bekam, und andererseits das Haus Berge, an das Gewinngeld abgeführt wurde.

In den Belegen zum Hypothekenbuch des Gerichts Volmarstein findet sich eine Eintragung vom Dezember 1721, laut der Johannes Ibing Cleffman zu Bommern dem Johan Peters zu Albringhausen Geld geliehen hatte.

Die Vermutung liegt nahe, daß der Vater von Johannes Ibing Cleffmann, An­thony, auf dem Cleffmannschen Hof einheiratete und ursprünglich Ibing hieß. In diesem Fall würde sich eine weitere Trauung zuordnen lassen, und zwar aus dem Schwelmer Kirchenbuch. Dort ehelichte am 8. Juni 1688 Johan Rollinghoff, Sohn des verstorbenen Johan Rollinghoffs, die Anna Catharina Ibing, Tochter des Ton­nis Ibing aus Bommern. Also werden wohl Johannes Ibing Cleffmann und Anna Catharina Ibing verheiratete Rollinghoff Geschwister gewesen sein.

Anthony/Tonnis Ibing, später genannt Cleffman, wird wohl mit einer Tochter aus der Ehe von Hendrich Cleffmans Tochter mit Hasenkamp verehelicht gewesen sein.

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